FINDIG - Blütenbesucher in der Grünbrache fördern
Das Projekt FINDIG steht für Förderung blütenbesuchender Insekten durch Diversifizierung im Grünbrachenmanagement und verfolgt das Ziel durch eine Erhöhung der Artenvielfalt in der Kleegrasmischung und eine reduzierte Schnittnutzung die blütenbesuchenden Insekten durch ein erweitertes Nahrungsangebot zu fördern.
Multitalent Kleegras
Die Kleegrasphase (Grünbrache) in einer Fruchtfolge übernimmt diverse Aufgaben, insbesondere im ökologischen Landbau. In viehhaltenden Betrieben, unabhängig ob konventionell oder ökologisch geführt, dient die Kleegrasphase vorrangig der Futterversorgung der Tiere. Hinzu kommt die Möglichkeit, anuelle Unkräuter durch die Schnittnutzung merklich zu schwächen oder sogar ganz zu unterdrücken, sodass die natürliche, unkrautregulierende Eigenschaft von Grünbrachen zu Tage tritt.Nahrung für Blütenbesucher
Insbesondere für den ökologischen Landbau ist das Fixieren von Luftstickstoff durch die Leguminosen (beispielsweise Klee und Luzerne) eine wichtige Funktion, um auf natürlichem Wege den limitierten Nährstoff Stickstoff in die Fruchtfolge einzutragen und so Erträge zu sichern. Durch die nektar- und pollenbildenden Blüten der Leguminosen bietet die Kleegrasphase eine Nahrungsgrundlage für Blütenbesucher wie (Wild-)Bienen, Tagfalter und Schwebfliegen. Diese wichtige Ökosystemleistung kann durch eine Veränderung der Mischungszusammensetzung und eine andere Schnittnutzung besser ausgeschöpft werden.Ziel: Förderung diverser Bestäuberarten und potenzieller Beitrag zur Populationserhaltung
Versuchsaufbau
Auf verschiedenen Betrieben in NRW und Bayern werden Exaktversuche mit drei artenreichere Kleegrasmischung mit bis zu 13 verschiedene Klee- und Kräuterarten und einer praxisüblichen Mischung aus Luzerne, Rot- und Weißklee angebaut und miteinander verglichen. Zusätzlich wird die Schnittnutzung extensiviert, sodass es nur zwei statt drei Schnitt- bzw. Mulchtermine gibt. So gibt man den Beständen die Möglichkeit die Blüte zu erreichen, wodurch den Bestäubern ein erweitertes Nahrungsangebot verfügbar gemacht wird. Erfasst werden anschließend verschiedene agronomische (z.B. Ertrag) und tierökologische (z.B. Artenanzahl, Nektarmenge) Parameter.
Projektförderung
Förderer: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Projektträger: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Förderprogramm: BMEL-Eiweißpflanzenstrategie
Rahmenprogramm: Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN)
Förderkennzeichen: 2819OE103
Laufzeit: 01.08.2021 – 31.12.2024
Projektleitung
Prof. Dr. Thomas Döring (INRES Agrarökologie und Organischer Landbau, Universität Bonn)
Kontakt
Weitere Projekte am Wiesengut
Phenorob - CP 4: Autonomous In-Field Intervention
PhenoRob verbindet die Forschungsbereiche der Robotik und der Pflanzenphänologie. Dieses interdisziplinäre Projekt ist ein DFG-gefördertes Exzellenzcluster der Uni Bonn im Bereich der Landwirtschaft.
Wide Synergies
Räumliche Diversifizierung von Anbausystemen zur Förderung der natürlichen Regulierung von Unkräutern, Krankheitserregern und Herbivoren.